Hollywood Badboys - Autogramm inklusive Sean
Als gefeierter Hollywoodstar liegt Sean L.A. zu Füßen. Eigentlich sollte er wunschlos glücklich sein, wäre da nicht diese eine Frau, die ihm seit Monaten nicht mehr aus dem Kopf geht. Abgestumpft vom Hollywoodglamour gibt es nur die eine, die ihn fasziniert, die er näher kennenlernen will. Doch genau diese eine will nichts von ihm wissen. Das Letzte, was Chiara in ihrem Leben braucht, ist ein Playboy wie Sean. Genervt von den Hollywood Badboys, deren Oberflächlichkeit und geheuchelten Nettigkeiten versucht sie, Sean und dessen Annäherungsversuchen aus dem Weg zu gehen. Gar nicht so einfach, wenn sich das Universum gegen einen verschwört. Denn nicht nur ihre Freundinnen bringen sie dauernd in Seans Reichweite, auch ihr eigener Freund setzt alles daran, um in die Nähe der Hollywood Superstars zu kommen.
Leseprobe:
1 Underground
SEAN
Er war es leid. Manchmal kam es ihm vor, als wäre er bei "Täglich grüßt das Murmeltier" in einer Zeitschleife gefangen und ein Tag wäre genau wie der andere. Jeden verdammten Tag saß er im Underground, einem VIP-Club, zu dem nur die Elite Hollywoods Zugang hatte.
Und wie jeden Abend gab es unzählige hübsche Mädels, die alles dafür tun würden, nur eine Nacht das Bett mit einem von ihnen zu teilen. Die letzten Jahre, als einer der begehrtesten Schauspieler Hollywoods, hatten ihn abstumpfen lassen.
Nicht einmal der halb nackte Arsch, der kleinen Famebitch vor ihm, schaffte es wirklich, sein Interesse auf sich zu ziehen.
"Du bist ja bestens gelaunt", sagte Conner und schlug ihm auf die Schulter. "An meinem Geburtstag erwarte ich dann bessere Laune!"
Genau das war ja das Problem. Hätte er nicht hier sein müssen, weil Luna, die Freundin seines besten Freundes, Geburtstag hatte, würde er zu Hause sitzen und ein Footballspiel ansehen. Killer – sein Chihuahua – würde sich auf seinem Schoß zusammenrollen und er wäre zufrieden.
"Werde ich haben", brummte er und exte seinen Drink.
Für einen Moment überlegte er, ob es sich lohnen würde, das Mädchen mit dem winzigen Rock zu ficken. Aber nicht einmal die Aussicht auf schnellen, belanglosen Sex reizte ihn.
Genau genommen reizte ihn seit geraumer Zeit gar nichts mehr. Alles schien fade, ausgelutscht, schon tausendmal probiert. Er war all dieser Arschkriecherei überdrüssig, wollte nicht mehr dabei zusehen, wie ein nur halbwegs talentiertes Flittchen an seinem Schwanz lutschte und dann meinte, dass sie diejenige wäre, die ihn retten würde.
Sean grinste dreckig. Genau das dachten sie wirklich. Sie waren fest der Meinung, dass er nur darauf wartete, die richtige Frau zu finden, um sich dann von ihr zum Softie umkrempeln zu lassen. Der arme Junge, der einfach die große Liebe erfahren musste.
Er gab einen Fick auf all diese Schlampen, die es kaum erwarten konnten, ihre Beine für ihn breit zu machen, nur weil sie ihn in ein paar Kinofilmen gesehen hatten.
Sean beugte sich nach vorn, um auf dem Touchscreen des gläsernen Tisches seinen nächsten Whisky zu bestellen.
Die straffen Schenkel von Blondie streiften dabei seine Wange. Sie fühlten sich gut an. Weich und warm. Eine Empfindung, die den Alkoholnebel durchbrach.
Er drehte den Kopf und biss in das zarte Fleisch, grinste, als sie quietschend zur Seite sprang und sich dann kichernd an seinen Schultern festhielt.
Lachend lehnte er sich in dem schwarzen Ledersofa zurück und zog Blondie rittlings auf seinen Schoß. Vielleicht schaffte sie es ja doch, ihn zu begeistern, und er würde sie hinten in einem der Waschräume ficken.
Er schlug ihr auf den Arsch, forderte sie damit auf, sich zu bewegen. Sofort ließ sie ihre Hüften kreisen, während sie ihn verrucht anlächelte.
Automatisch erwiderte er ihr Lächeln, wie er es immer tat. Schließlich hatte er ein Image vom gut gelaunten Sonnyboy aufrecht zu halten. Es gab einmal eine Zeit, da war er das wirklich gewesen, doch die letzten Jahre hatten ihn abgestumpft. Sein Blick glitt an Blondie vorbei zu seinen Freunden, die alle ausgelassen feierten. Es war die gleiche explosive, skandalträchtige Mischung wie immer. Viel Alkohol, Drogen, leichte Mädchen und zu große Egos.
Dann blieb sein Blick an einem Pärchen hängen, das er den ganzen Abend bereits erwartet hatte. Und obwohl er darauf vorbereitet gewesen war, hätte es nichts geben können, was seine Laune noch weiter in den Keller hätte sinken lassen können.
CHIARA
Das Letzte, worauf sie Lust hatte, war ein Abend zusammen mit den Stars und Sternchen Hollywoods. Genauer gesagt mit den Mitgliedern der Hollywood-Badboys, den wohl angesagtesten Schauspielern, die L. A. im Moment zu bieten hatte.
An diesem Samstagabend wäre sie nie im Leben ins Underground gegangen, wenn Luna dort nicht ihren Geburtstag feiern würde.
Genau genommen wollte sie überhaupt nicht mehr dort sein. Noch vor zwei Jahren hatte das ganz anders ausgesehen, und sie hätte so ziemlich alles dafür getan, in diesen elitären Kreis aufgenommen zu werden. Doch nun, da sie diese Menschen und ihre geheuchelten Nettigkeiten besser kennengelernt hatte, wollte sie sich lieber von ihnen fernhalten.
Sie hatte mit eigenen Augen gesehen, wie wenig von einer Person übrig blieb, wenn der Glanz des roten Teppichs fehlte.
Über Tims Schulter hinweg sah sie einen dieser Menschen, in denen sie sich so getäuscht hatte. Sean Warren war seit Ewigkeiten ihr großer Schwarm gewesen; seit sie ihn in Independent Fightclub gesehen hatte, war sie hin und weg von ihm gewesen. Alles an ihm hatte sie voll und ganz in seinen Bann gezogen.
Bis … tja, bis sie ihn dann tatsächlich kennengelernt hatte. Bis sie gesehen hatte, wie er mit seinen Mitmenschen umging. Sean hatte an einem Abend die volle Bandbreite an charakterlichen No-Gos aufgezeigt.
Am meisten schockiert hatte sie aber, für wie viel besser er sich hielt. Er machte deutliche Unterschiede zwischen seinen Freunden und Kollegen zu dem Fußvolk – ihr selbst inklusive.
Erst hatte das nur einen gewaltigen Kratzer an ihrem Ego hinterlassen. Mittlerweile empfand sie fast so etwas wie Abscheu, wenn sie an all die geheuchelten Freundlichkeiten dachte, die Sean und seine Freunde täglich mit ihren Fangirls austauschten, nur um im nächsten Moment über das ein oder andere Mädchen schlecht zu reden.
Als die blonde Frau anfing, Sean einen Lapdance zu bieten, wandte Chiara sich angewidert ab. Sie hatte wieder einmal genug gesehen.
"Ich würde gern etwas trinken", sagte Chiara zu Tim und ärgerte sich ein klein wenig darüber, dass sie ihn dazu nun schon zum vierten Mal aufforderte und er noch immer keine Zeit zu haben schien.
"Gleich, Süße, da drüben ist Lennox Martinez, er kommt in unsere Richtung, ich will ihm so gern einmal die Hand geben!"
Chiara verdrehte die Augen. Tim hatte eindeutig noch nicht verstanden, wie wenig Interesse Lennox und seine Kollegen an ihm hatten.
"Keine Autogramme", erinnerte sie Tim, bevor dieser noch an Lunas Geburtstag aus dem Underground flog.
Tim nickte eifrig, ohne sie dabei auch nur anzusehen. Seufzend wandte Chiara sich ab und ging zur Bar. Der ein oder andere Drink würde ihr vielleicht helfen, den Abend zu überstehen.
SEAN
Wütend auf Chiara, weil sie ständig mit diesem nichtsnutzigen Schwachkopf flirtete, und auch auf sich selbst, weil sie ihm einfach nicht aus dem Kopf ging, ließ Sean Blondie Blondie sein und stapfte zur Bar.
Natürlich konnte er sich seine Drinks einfach an den Tisch bringen lassen, aber er musste weg von dort, ehe er noch Dinge tat, die er später bereuen würde.
Zum Beispiel: dem Captain des Footballteams die Fresse zu polieren, weil er ständig den einen Arsch tätschelte, den Sean so gern unter seinen Fingern hätte.
Er konnte sich noch ganz genau an den Moment erinnern, an dem er Chiaras kleinen entzückenden Arsch zum ersten Mal gesehen hatte.
Alles vor diesem Moment, und auch ziemlich viel danach, hatte er irgendwo im Nebel des Alkoholrausches verloren.
Diese Nacht bestand – wie viel zu viele in seiner Vergangenheit – aus einer Aneinanderreihung von Filmrissen. Alles, woran er sich erinnern konnte, war ein ziemlich empörtes Schnauben und dieser entzückende Arsch, dem er nachgelaufen wäre, wenn ein Mädchen, an dessen Namen oder Gesicht er sich nicht einmal mehr erinnern konnte, nicht auf seinem Schoß gesessen hätte.
Als er Chiaras Arsch das nächste Mal gesehen hatte, schien jeder seiner Freunde genau zu wissen, wer sie und ihre Freundinnen waren.
Da endlich hatte der Arsch des Jahres auch einen Namen bekommen. Chiara.
Doch irgendwie schien er bei ihr auf Granit zu beißen. Das Warum bekam er erst nach und nach aus den Gesprächen seiner Freunde mit, vor denen er auf keinen Fall zugeben wollte, aus wie vielen Filmrissen seine Erinnerungen bestanden.
Außerdem wollte er nicht, dass Chiara so eine Faszination auf ihn ausübte. Sie war eine Frau wie hunderttausend andere, die versuchten, in sein Bett zu kommen. Warum also brachte ihn dieser eine Arsch so aus der Fassung?
Eine Zeit lang hatte er sich sogar eingeredet, dass er es nur für Dylan tat. Dass er sie nicht in sein Bett locken würde, um seinem Freund einen Gefallen zu tun. Aber wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er schlicht einen Heidenrespekt davor, was diese kleine Hexe mit dem Prachtarsch mit seinem Unterbewusstsein anstellte.
Wenn er den Erzählungen seiner Freunde Glauben schenkte, redete er sogar im Vollrausch über sie. Und nicht einmal daran konnte er sich erinnern – dem Filmriss sei Dank.
Stöhnend rieb er sich über die Stirn und lehnte sich an den Tresen. Er musste diese Frau verdammt noch mal aus seinem Kopf bekommen! Sie wollte ihn nicht und er wollte sie viel zu sehr. Das konnte in keinem Universum gut gehen.
Er signalisierte Tessa, dass sie ihm einen Whisky bringen sollte, dann streifte sein Blick einen kleinen, süßen Arsch direkt vor ihm.
Er war ein bisschen flacher und nicht ganz so knackig wie Chiaras, aber durchaus die Sorte Arsch, die er gern mochte. Vor allem war er nur von einem winzigen Lederminirock bedeckt, der kaum mehr als ihre Arschbacken versteckte.
Sean ließ seinen Blick höher gleiten, über die schmale Taille, bis zu den dunkelbraunen, langen Haaren, die ihr auf die Schulter fielen. Sie war größer als Chiara, mit ihren hohen Absätzen fast so groß wie er, also genau richtig, um sie im Stehen von hinten zu ficken.
Zum ersten Mal seit einiger Zeit meldete sein Schwanz Interesse an, obwohl es nicht um Chiara ging.
Sean ergriff diese Möglichkeit sofort. Wie sollte er besser als mit belanglosem Sex eine Frau aus seinem Kopf bekommen, mit der er noch nicht einmal geschlafen hatte?
Kurz entschlossen ließ er seine Hand auf ihre Hüfte fallen und streichelte dann hinunter zu ihrem Arsch, als sie sich zu ihm umdrehte.
"Was zum …?"
Sie verstummte, und Sean erkannte sofort den Moment, in dem ihr bewusst wurde, wer da vor ihr steht.
Ein verruchtes Lächeln bildete sich auf ihren Lippen und ihre Augen funkelten begierig. "Sean … wie schön, dich zu sehen!"
Er konnte gerade noch verhindern, dass sich seine Stirn runzelte, weil er sich nicht erinnern konnte, diese Frau schon einmal gesehen zu haben.
"Finde ich auch. Ich dachte, du brauchst einen Drink", sagte er zwinkernd.
Wie jede Frau nahm sie die Einladung sofort an und schmiegte sich ein wenig enger an ihn. Beinahe jede Frau. Chiara niemals. Sie hätte ihm für diese Einladung wahrscheinlich ein Auge ausgekratzt … oder beide, vielleicht sogar den ganzen Kopf abgerissen. Warum auch immer.
Tessa stellte ihm den bestellten Whisky auf den Tresen. "Und einen Drink für die Lady", sagte er und zog sie noch näher zu sich.
Es fühlte sich nicht richtig an, aber es war die im Moment beste verfügbare Variante. Also leerte er sein Glas auf ex.
CHIARA
"Schlechte Laune?", fragte Amira und lehnte sich neben ihr an die Bar.
Chiara schüttelte den Kopf. "Halb so wild. Ich werde gerade nur ziemlich intensiv daran erinnert, warum ich nicht hier sein möchte und warum ich noch viel weniger Tim hierherbringen will."
Amira verzog den Mund. "Fangirl?"
"Mich wundert, dass er keinen dieser winzigen Lederminiröcke trägt, die bei einer echten Famebitch dieses Jahr wohl Pflicht sein müssen."
Laut lachend warf Amira den Kopf in den Nacken, dann stieß sie ihr Glas gegen Chiaras.
"Dicke Luft bei euch?"
"Nein." Chiara seufzte. "Die Rosa-Wölkchen-Zeit ist halt vorbei, aber alles in allem passt es trotzdem sehr gut."
Amiras musternder Blick gefiel Chiara gar nicht, und sie bestellte schnell noch eine Runde in der Hoffnung, so Amiras Kreuzverhör zu entgehen.
"Ich kann mich nicht daran erinnern, dich mit Herzchen in den Augen gesehen zu haben … weshalb es mich viel mehr wundert, warum du noch immer mit Tim zusammen bist …"
Stöhnend drehte sie sich zu ihrer Freundin um. "Nicht jeder von uns braucht diese hollywoodreife große Liebe … ganz ehrlich, ich glaube, das ist auch nicht normal. Die meisten von uns haben einfach Beziehungen, die gut funktionieren, das ist doch auch okay."
Amira wandte den Blick ab, als wäre ihr dieses Gespräch auf einmal unangenehm. "Natürlich ist das okay", sagte sie schließlich. "Aber manche von uns erwarten vielleicht einfach mehr als nur okay in ihrem Leben …"
Diesmal war es an Chiara, den Blick abzuwenden. Sie ließ ihn über die Menge gleiten und sah Tim, der sich aufgeregt mit Lennox Martinez unterhielt. Es war genau diese Begeisterungsfähigkeit, die sie von Anfang an an Tim fasziniert hatte. Sie mochte es, wie leidenschaftlich er war, ganz egal, ob es sein Sport, ihre Beziehung oder sein Fangirling.
Und ja, Letzteres störte sie, aber sie konnte eben das eine nicht ohne das andere haben.
Es war ihr immer noch zehnmal lieber, dass er sich für etwas zu sehr begeisterte, als diese furchtbare Gleichgültigkeit, die viele der Stars hier an den Tag legten.
Diese abgestumpfte Art, Dinge, Menschen oder Situationen anzugehen, verstand sie nicht und wollte sie nicht verstehen, dann doch lieber Tims fast schon kindliche Freude über diesen Abend unter all diesen Promis.
"Ich muss auf die Toilette, kommst du mit?", fragte sie und trank den letzten Schluck ihres Drinks, bevor sie das Glas auf den Tresen stellte.
Amira schüttelte den Kopf. "Nate wartet schon die ganze Zeit auf mich", antwortete sie und deutete zu dem blonden Mann, der in einem der abgesperrten Bereiche saß, die für die Hollywood Badboys reserviert waren.
Sie weigerte sich, sich selbst einzugestehen, dass sie ganz automatisch nach Sean an diesem Tisch Ausschau gehalten hatte.
"Okay, bis später." Schnell lächelte sie ihrer Freundin zu und schob sich dann durch die Menge, ehe Amira noch weiter in offenen Wunden bohren konnte. Niemand musste sie darauf hinweisen, dass ihr Leben nicht gerade perfekt war.
SEAN
Er drehte die Frau von sich weg, sodass sie, mit den Händen auf den Waschtisch gestützt, ihm ihren Arsch entgegenstreckte.
Von hinten gefiel sie ihm besser, und je mehr Drinks er hatte, desto mehr erinnerte sie ihn an Chiara, zumindest wenn sie den Mund hielt und er sich auf ihren kleinen Arsch konzentrierte.
Ihr Kichern nervte ihn, dennoch war er sich nicht sicher, ob ihm ihr Stöhnen besser gefiel, das er ihr in diesem Moment mit seinen Fingern entlockte. Irgendwie fühlte es sich falsch an, und doch war er sich sicher, dass es das war, was er jetzt brauchte.
Mit einer Hand bereitete er sie für sich vor, dehnte sie, erst mit einem, dann mit zwei Fingern, während er seine Hose öffnete und seinen Schwanz herausholte. Er war noch immer nicht ganz steif, obwohl sonst ein paar Gedanken an Chiara dafür ausreichten.
Wie auch nicht, ihr Körper war einfach ein Traum, von ihrem knackigen Arsch, über ihre schmale Taille, hin zu den kleinen, straffen Brüsten, die an diesem Abend weit aus ihrem Ausschnitt geblickt hatten. Er liebte sogar ihre freche Zunge und ihre vollen Lippen, die sie zu einem Strich zusammenpresste, wann immer er mit ihr sprach.
Er verdrehte über sich selbst die Augen, als er bemerkte, dass allein dieser Gedankengang dafür gesorgt hatte, dass er sich das Kondom überziehen konnte.
Danach versenkte er sich schnell und hart in dem Mädchen, gab ihr keine Zeit, sich an ihn zu gewöhnen, sondern fing sofort an, sich heftig in ihr zu bewegen. Sie war nicht sonderlich eng, aber es reichte aus, um sich gut anzufühlen. Ihre leisen Schreie gefielen ihm besser als ihr Stöhnen. Sie hörten sich ein bisschen so an wie Chiara, wenn sie wütend die Luft ausstieß.
Sean wurde ebenfalls wütend. Auf sich selbst, auf das Mädchen, das einfach nicht wie Chiara war, und auf Chiara, die verdammt noch mal nicht aus seinem Kopf wollte.
In diesem Moment öffnete sich die Tür und – als hätte er sie mit seinen Gedanken herbeigerufen – Chiara trat in den Rahmen.
Wie angewurzelt blieb sie stehen und sah ihn geschockt an. Ihre Blicke trafen sich im Spiegel, und die Abscheu, die sich in ihren Augen bildete, machte ihn unglaublich wütend.
Wie konnte sie es wagen? Warum zum Teufel verurteilte sie ihn dafür, dass er genau das Gleiche tat wie jeder andere auf dieser Party?
Selbst die Frau vor ihm, die er mit jedem Stoß noch härter nahm, war schließlich nur hier, um mit einem von ihnen ins Bett zu steigen. Ihr reichte ja sogar dieser Waschraum!
Er krallte sich grober in den Hüften der Frau fest und stieß so hart zu, wie er konnte, ohne den Blick auch nur für eine Sekunde von Chiara zu lösen. Er wollte, dass sie zusah, wollte noch einmal den Ekel in ihrem Blick sehen, um endgültig mit ihr abschließen zu können.
Die Frau vor ihm schrie immer lauter, stöhnte ein ums andere Mal seinen Namen und begann schließlich am ganzen Leib zu zittern.
In Chiaras Blick schlich sich ein klein wenig Erregung und ein kaum hörbares Keuchen kam über ihre schönen Lippen. Das allein reichte aus, um ihn ebenfalls über die Schwelle zu seinem Orgasmus zu bringen.
Stöhnend schloss er die Augen, stellte sich vor, dass Chiara so keuchte, weil er tief in sie stieß. Er kam hart und lange, während er sich an den Hüften der Frau vor ihm festklammerte.
Als er die Augen wieder öffnete, suchte er erneut Chiaras Blick, fand ihn aber nicht. Sie war weg, hatte die Tür leise hinter sich geschlossen.
Schwer atmend stand er da und starrte auf die geschlossene Tür. Sie war weg, als hätte sie einfach so damit abgeschlossen.
Aber so wollte er dieses Erlebnis nicht stehen lassen, denn ganz egal, wie gern sie ihn hassen wollte, in diesem Moment hatte sie sich eindeutig gewünscht, an der Stelle der Brünetten zu sein.
Er zog sich aus der Frau zurück, entledigte sich seines Kondoms und wusch sich am Waschbecken, während sie sich noch immer keuchend aufrichtete.
"Das war der Wahnsinn, Sean", flötete sie und Sean lächelte ihr freundlich zu.
"Klar, Puppe", sagte er, küsste sie auf die Wange und tätschelte ihren Arsch.
Er musste hier raus, musste Chiara finden und sie verdammt noch mal zur Rede stellen. Er hatte endgültig die Schnauze voll davon, sich von ihr wie ein Stück Scheiße behandeln zu lassen.
Ohne weiter auf die Namenlose zu achten, verließ er den Waschraum und ging zurück auf die Party. Er durchkämmte die Menge nach Chiara, suchte an der Bar und in den kleinen Nischen nach ihr. Aber es gab absolut keine Spur von ihr, sie war wie vom Erdboden verschluckt.
Weil er von seinen Freunden keine vernünftigen Auskünfte außer "Nimm doch eine von denen hier!" bekam, fragte er Amira nach ihrer Freundin. Luna wollte er an ihrem Geburtstag nicht mit solchen Nebensächlichkeiten belästigen. Wenn man seinen Freunden Glauben schenken konnte, tat er das sowieso schon in regelmäßigen Abständen, wenn er betrunken war.
"Warum zum Teufel willst du das wissen, Sean?", fragte Amira und klang dabei genervt. Sie klang nicht nur so, sie sah auch so aus.
"Lass ihn, Babe", sagte Nate und zupfte an ihren langen Locken.
"Warum? Nur weil er wieder einen sturzbetrunkenen Chiara-Anfall hat, müssen wir ihn doch nicht alle mit Samthandschuhen anfassen!"
Zugegeben, ein wenig peinlich berührt, antwortete Sean: "Ich bin nicht betrunken … zumindest nicht sehr. Und ich will einfach nur mit ihr reden."
Nate stöhnte. "Sie ist weg, Mann, gegangen. Mit ihrem Freund! Schlag sie dir endlich aus dem Kopf!"
Verdammt!
Doch der heutige Abend hatte ihm mehr als deutlich gezeigt, dass das keine Option war. Eher würde der ihrem Freund den Kopf abschlagen, als sich selbst Chiara aus dem Kopf.